Neulich haben wir während unserer Plan D Diskussionsrunde über das Thema Authentizität am Arbeitsplatz gesprochen. Für uns fühlt es sich so an, als ob im Laufe der Zeit das „private Ich“ und das „berufliche Ich“ immer mehr miteinander verschmolzen sind.
Durch flexible Arbeitszeiten und Schichtdienste und Workation Angebote, gelockerte Präsenz- und Dresscode Regelungen und spezifische Mitarbeiter:innen Benefits nimmt die individuelle Gestaltung des Arbeitsalltags zu. Gleichzeitig entwickelt sich im New Work Kontext ein höheres Bewusstsein für gemeinsame Werte, individuelle Charaktereigenschaften und Stärken sowie Gefühlen und Bedürfnissen – nicht nur in der Zusammenarbeit mit den Kund:innen sondern auch mit den Mitarbeitenden.
Maßnahmen wie ein Psychologischer Support, Wut-Kabinen und geteilte Verantwortung fördern bei Unternehmen mit Vorreiterfunktion den individuellen Ausdruck und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, was meiner Meinung nach in Relation zu einem Authentischen miteinander steht. Kurz um: einige Firmen versuchen mittlerweile ein Umfeld zu schaffen, in dem man nicht nur stark, selbstbewusst und zu 100% kompetent sein muss, sondern sich ebenfalls als verletzlich, fehlbar und menschlich zeigen darf und dies sogar geschätzt wird.
Ein wichtiger Punkt in dieser Entwicklung ist aus meiner Sicht als Agile Coachin immer die Verantwortung des Selbst. Für ein authentisches miteinander, muss ich mich selbst kennen und verstehen, um anderen eine Anleitung oder ein Hilfsmittel zu geben mit mir umgehen und mich unterstützen zu können.
Aber wo fängt man da an?
Es gibt viele Ansätze, der eigenen Persönlichkeit auf den Grund zu gehen und sich über seine eigenen Stärken und Schwächen, Präferenzen und Ticks im Klaren zu werden. Um dein Arbeits-Ich besser zu analysieren und zu verstehen möchte ich dir heute die 10 Moving Motivators von Jurgen Appelo an die Hand geben. Denn egal wie wir uns auf der Arbeit verhalten, es wird sich immer an unserer Lebens-Motivation orientieren.
Deine Motivatoren zeigen an, was dich antreibt, wo du hinwillst und welche Art von Aufgaben dir im Arbeitskontext den meisten Spaß bringen.
Die Vorgehensweise ist eigentlich ganz einfach.
Frage dich, in welcher Reihenfolge, dich die folgenden Motivatoren beeinflussen. An erster Stelle steht dein größter Motivator an 10. dein geringster.
Die 10 Motivatoren sind folgende:
Curiosity (Wissbegierde): Ich möchte viele Dinge untersuchen, ausprobieren und lernen.
Honor (Ehre): Meine persönlichen Werte spiegeln sich in meinem Arbeitsumfeld wieder und das fördert meine Loyalität.
Acceptance (Anerkennung): Die Menschen um mich herum schätzen, was ich tue und wer ich bin.
Mastery (Perfektionierung): Meine Arbeit fördert und fordert meine Kompetenzen, übersteigt aber meine Fähigkeiten nicht.
Power (Einfluss): Es gibt genug Möglichkeiten für mich, Einfluss darauf zu nehmen, was um mich herum passiert.
Freedom (Freiheit): Bezüglich meiner Arbeit und Verantwortung bin ich unabhängig von Anderen.
Relatedness (Verbundenheit): Ich habe gute soziale Kontakte zu den Menschen in meinem Arbeitsumfeld.
Order (Ordnung): Es gibt ausreichend Regeln und Vereinbarungen für eine stabile Umgebung.
Goal (Sinnerfüllung): Mein Lebensziel spiegelt sich in meiner Arbeit wider.
Status: Meine Position ist gut und von den Menschen, die mit mir arbeiten, anerkannt.
Vorlagen zum Ausdrucken von den 10 Motivatoren gibt es zum Beispiel hier.
Nachdem du deine Reihenfolge festgelegt hast, gehe in die Reflektion.
Kannst du beschreiben, warum dir die ersten 3 Motivatoren so wichtig sind? An welchen Situationen kannst du festmachen, dass sie dich besonders stark antreiben?
Prüfe welche Aufgaben und Tätigkeiten in deinem Arbeitsalltag zu deinen Motivatoren passen und welche eher weniger.
Noch ein Tipp: Tausche dich doch gerne auch mit Kolleg:innen zu dem Thema aus und beobachtet im Alltag gemeinsam wo sich eure Motivatoren verstecken! Viel Spaß dabei
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