Beim Thema „New Work“ wird oftmals auch über das Thema „Raum“ gesprochen. Das Thema ist aus meiner Sicht nicht unwichtig, aber auf mehreren Ebenen zu betrachten. Es geht einmal um den Raum selbst, also in welcher Umgebung kann sich „Neues Arbeiten“ am besten entfalten. Und ist dafür die Örtlichkeit selbst überhaupt entscheidend? Die zweite Ebene ist der Raum, welchen ich für das gesamte Thema „New Work“ mir selbst öffne. Wie viel bin ich selbst bereit an mir zu verändern?
In einem Coworking Space wie unserem codeks geht es natürlich um Räume. Um Einrichtung, Design, Zweckmäßigkeit, Kreativität. Es geht um Whiteboards und beschreibbare Wände. Es geht um WLAN und um Rückzugsmöglichkeiten bei gleichzeitiger Möglichkeit zur Gemeinschaft. Kurzum: Es geht um vielfältige Möglichkeiten, die einem zur jeweils richtigen Arbeitssituation bereitstehen.
Und ja, viele dieser Optionen können das neue Arbeiten fördern. Warum? Wesentliche Elemente von „New Work“ sind für mich unter anderem folgende:
· Stärkung der Teamfähigkeit gegenüber einzelnem Herrschaftswissen
· Vernetzung von diversen Fähigkeiten und Interessen
· Stärkung der Kommunikation in Unabhängigkeit von „direktem Dialog“
· Begegnungen abseits der täglichen Büroarbeit erlebbar machen
· Orte der Zusammenkunft auch ohne konkretes Ziel ermöglichen
Wenn es also darum geht, heterogene, diverse Teams auf ganz natürliche Art entstehen zu lassen kann ein „Ort der Begegnung“ wie das codeks dafür hilfreich sein. Es kann dort auf einer Couch diskutiert, an einem Whiteboard gemalt oder sich auch einfach nur bei einem Kaffee ausgetauscht werden. Es fördert das, was viele sich erhoffen, wenn Sie an New Work denken: Einfach mal anders, raus aus dem Alltag. Einfach mal machen.
Aber genau jetzt sind wir an dem Punkt: Wenn dieser Wunsch auf Menschen trifft, die vielleicht Jahre lang beigebracht bekommen haben, bitte einfach nur das zu machen, was ihnen der Chef gesagt hat. Die „einfach mal machen“ großartig finden, aber für „es bitte einfach sein lassen“ mehr gelobt wurden? Und genau da öffnet (oder schließt?) sich der andere Raum: Inwieweit bin ich selbst bereit mich auf etwas neues, anderes einzulassen? Wie steht der Chef dazu? Sagt er „es ist gewünscht sich mit anderen zu vernetzen“, aber nur solange es seiner Kostenstelle bzw. seinem Umsatz dient?
In diesen unterschiedlichen Dimensionen der Räume ist so viel Platz für so viel Unausgesprochenes, welches es zu erkunden gibt. Und eine Erkenntnis für mich ist dabei: Ich muss immer bei mir anfangen und mich mit mir selbst beschäftigen. Was kann ich ändern? Wie kann ich ggf. anders handeln um andere zu ermutigen? Denn erst in diesem Umfeld, können die eigentlichen Räume mit neuem Leben gefüllt werden.
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